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Was eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Unternehmen bedeutet

Was eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Unternehmen bedeutet

11. Dezember 2020

Was eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Unternehmen bedeutet

Die umweltpolitischen Diskussionen in jüngster Zeit haben im Wesentlichen zwei Ursachen: Die Klimaerwärmung und die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Die Politik hat als Folge der Auseinandersetzungen ehrgeizige Klimaziele formuliert. Aber auch Unternehmen sind in der Pflicht, zu einer umweltgerechten Produktion ihren Beitrag zu leisten, ganz gleich in welcher Branche sie tätig sind.

Dabei rückt die Kreislaufwirtschaft mehr und mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Moderne Software-Lösungen unterstützen die Betriebe dabei, ihre Ressourcen schonend zu planen und den Abschied vom linearen Wirtschaften optimal umzusetzen.

 

Die nachhaltige Kreislaufwirtschaft als Antwort auf Ressourcenverschwendung

Die traditionelle Ökonomie betrachtet die Anschaffung von Rohstoffen und Ressourcen als unproblematisch, denn es ist genug von allem vorhanden. Deshalb musste man auf die Verwendung und Effizienz der Materialien keinen weiteren Gedanken verschwenden. Diese Einstellung war in vergangenen Dekaden die Einstellung der allermeisten Unternehmen, bis die Folgen für alle deutlich wahrnehmbar und bedrohlich wurden. Umweltverschmutzung, Wassermangel und zuletzt der Klimawandel haben einen Umdenkungsprozess eingeleitet, dem die nachhaltige Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) neue Lösungsansätze bietet.

Die zentralen Prinzipien der neuen Wirtschaftsweise sind

Je nach Branche ergeben sich teils erhebliche Konsequenzen nicht nur für die betriebsinternen Prozesse. Auch die hergestellten Produkte unterliegen in der Folge einer kritischen Bewertung, und sogar Geschäftsmodelle werden einer grundsätzlichen Überprüfung unterzogen. Das Ziel sollte die Festlegung eines Kurses zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2050 sein. Hierbei können beispielsweise Meilensteine gesetzt werden, um in den kommenden Jahren in allen Geschäftsbereichen x-Prozent an CO2-Emissionen zu verringern.

 

Die Wertschöpfung erhöhen mit innovativen Lösungen

Der jeweiligen Branche und den beteiligten Märkten entsprechend, finden Unternehmen verschiedene Wege, um ihre Rohstoffe und Vorprodukte zu beziehen, sie weiter zu verarbeiten, am Markt anzubieten und zu entsorgen. Oft ergeben sich zusätzlich innovative Ansätze für die Abläufe in Unternehmen und für die Wertschöpfungskette.

Bei erfolgreicher Umsetzung des neuen Konzepts ergeben sich Wettbewerbsvorteile, neue Einnahmequellen und eine zunehmende Unabhängigkeit von überkommenen Marktstrukturen. Der schonende Umgang mit Ressourcen erhöht die Wertschöpfung, wenn diverse Voraussetzungen Beachtung finden:

Zunehmend legen Konsumenten weniger Wert darauf, ein Produkt zu besitzen. Für diesen Teil der Bevölkerung reicht es aus, Zugang zur Verwendung einer Ware zu haben. Wenn aber mehr geteilt wird, können Betriebe weniger Produkte herstellen. Außerdem werden innovative Technologien immer günstiger, und sie sind einfacher zugänglich für Unternehmen.

Zudem wird es durch die moderne Marktforschung möglich, die Waren nachzuverfolgen, ihre Nutzung und Entsorgung zu erfassen. Damit besteht aber auch die Chance, den Lebenszyklus des jeweiligen Produktes zu verlängern oder die einzelnen Materialien länger zu verwenden.

Dies wird durch die zunehmende Knappheit von Ressourcen dringend erforderlich. Ausdruck dieser Entwicklung sind Schwankungen an den Rohstoffmärkten, die bei den Unternehmen für eine bisweilen erhebliche Unsicherheit sorgt. Alternativen zu herkömmlichen Materialien und Grundstoffen werden zunehmend gesucht, der steigende Druck durch regulatorische Maßnahmen und strenge Umweltstandards erhöht die Motivation zusätzlich.

 

Das Integrieren der Kreislaufwirtschaft in Unternehmensprozesse

Durch die Verwendung von kreislauffähigen Materialien wird ein Unternehmen auch im ökologischen Sinn effizienter. Damit erhebt sich aber auch die Frage, wie man zu einer genauen Bewertung dieser Entwicklung gelangen kann. Zu diesem Zweck haben die Granada Foundation und die EllenMacArthur Foundation einen Indikator entwickelt, der auf der Basis von Unternehmensdaten die „Kreislauffähigkeit“ eines Produktes und damit auch seines Herstellers abbilden kann.

Dieser Material Circularity Indicator, kurz MCI, stellt die „Circularity“ auf einer Skala dar.
Mit Werten von 0 bis 1 wird das Ausmaß der Umweltverträglichkeit des Materialflusses bewertet.

Wenn ein Ergebnis von 1 erreicht wird, sind drei Bedingungen erfüllt: Alle Rohmaterialien stammen aus wiederverwendbaren Komponenten. Außerdem können sie ohne Verluste recycelt werden, und als Drittes sind alle Abfälle der Herstellung und das Produkt selbst nach dem Ende seiner Nutzung vollständig wiederverwendbar („Zero Waste“). Bei einem Wert von 0,1 sind die Materialflüsse vollständig linear.

Unter Berücksichtigung der Daten sowohl der firmeninternen Prozesse als auch der Rohstoffe kann ein Produkt mit dem MCI hinsichtlich seiner ökologischen Effizienz schon während der Herstellung bewertet werden. Das Unternehmen ist jederzeit in der Lage, die Kreislauffähigkeit des fertigen Produktes genau zu beziffern und zu vergleichen. Bei Bedarf greift der Betrieb in die Fertigung ein, ersetzt Materialien oder ändert Verfahren.

Am Ende verbessert sich so die Umweltbilanz des Unternehmens und seiner Produkte.

Dies ist eine Auswahl an bisher gelungenen, innovativen Unternehmenslösungen:

 

Maßnahmen zur CO2-Reduktion in einzelnen Geschäftsbereichen

Um die Umsetzung innovativer Lösungen in einzelnen Geschäftsbereichen verständlich zu machen, greift dieser Artikel beispielhaft einige Umweltstrategien des französischen VINCI-Konzerns auf, der bis 2030 mindestens 40% seiner Treibhausgasemissionen reduzieren möchte. Der Konzern nutzte das Jahr 2019, um Maßnahmen zu ermitteln, die die Umweltleistung in drei Bereichen verbessern können: Treibhausgasemissionen, Ressourcenschonung durch Entwicklung der Kreislaufwirtschaft und Erhaltung der natürlichen Umwelt.

Für diese Strategie wurden alle Unternehmensbereiche von VINCI mobilisiert, woraufhin u.a. folgende Aktionen geplant sind:

 

Fahrzeuge und Baustellenmaschinen

Gebäude

Energieumwandlung

 

Erhaltung der natürlichen Umwelt

—–

Quelle: VINCI
– Zur Pressemitteilung „
VINCI commits for the environment

 

Digitalisierung des Umweltmanagements zur rechtskonformen Umsetzung aller Umweltziele

 

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