Der Wunsch nach einer nachhaltigen und umweltschonenden Lebensweise ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Eine Verringerung der Verschmutzung von Umwelt und der Meere durch Kunststoffabfälle steht hierbei ganz oben auf der Agenda. Ein erfolgversprechender Ansatz, um dieses Vorhaben umzusetzen, ist die Substitution von Neukunststoff durch Rezyklat.
Rezyklat sind Granulate, die aus recycelten Kunststoffen hergestellt werden. Konsumenten- und Industrieabfälle werden gesammelt und sortiert. Nach der Reinigung werden sie zu Granulaten zerkleinert und der Kunststoffproduktion wieder zugeführt.
Der auf diese Art gewonnene Sekundärrohstoff findet erneuten Einsatz in der Verarbeitung zu Kunststoffverpackungen, Haushaltsartikeln, Autoteilen und PET-Flaschen.
Diese sechs Kunststoffarten stehen für 90 % der weltweiten Kunststoffproduktion:
Sowie:
Verpackungshersteller bevorzugen PE, PP und PET wegen ihrer günstigen Eigenschaften wie guter Formbarkeit, chemische Beständigkeit, Stabilität und Widerstandsfähigkeit. Vorzugsweise werden sie zur Herstellung von Behältnissen, Umschließungen und Folien verwendet.
Steigende Rohstoffkosten und die Bepreisung von CO₂ sind die ökonomischen Auswirkungen der ökologischen Notwendigkeit einer massiven Verringerung von Treibhausgasen, um den Klimawandel abzuschwächen. Bei der Verwendung von Recyclingkunststoff entstehen durchschnittlich 70 – 80 % weniger Emissionen von Treibhausgasen gegenüber Kunststoffneuware.
Beispielweise verringert sich bei der Produktion von Fenstern aus recyceltem PVC der CO₂-Ausstoß um 88 % gegenüber der Verwendung von neuem PVC. Die Lebenszeit des verwendeten PVCs kann auf diese Weise von 30 auf 100 Jahre verlängert werden. Die Aufbereitung von Kunststoffabfällen und ihr Wiedereinsatz in der Kunststoffverarbeitung spielen eine zunehmende Rolle als Rohstoffquelle für die einheimische Industrie. Je mehr Recycling-Rohstoffe aus vor Ort produziertem Rezyklat verwendet werden, um so unabhängiger wird die heimische Industrie von Importen rohölbasierter Grundstoffe und von Kunststoffneuware, dem sogenannten Virgin Material.
Neben der direkten CO₂-Einsparung im Produktionsprozess ist die Wertschöpfung im eigenen Land ein weiterer Vorteil von Recycling. Denn die zusätzliche CO₂-Einsparung entsteht durch Minderung der weltweiten Transporte, die beim Import von Rohöl und Grundstoffen zur Kunststoffproduktion notwendig sind. Es entfallen außerdem die CO₂-Emissionen der Verschiffungen zum Export von Abfall, um diesen in Drittländern entsorgen zu lassen.
Recycling ist als die Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und deren stoffliche Verwertung definiert. Die Recyclingquote ist im Verpackungsgesetz (VerpackG) festgelegt und soll dafür sorgen, dass die Hersteller recyclingfähige Verpackungen verwenden und wesentlich mehr Abfälle aus privaten Haushalten recycelt werden.
Damit forciert dieses Gesetz die Wiederverwertung von Verpackungsmüll, indem es festlegt, dass ab 2022 mindestens 63 % aller Kunststoffverpackungen recycelt werden müssen.
Im Jahr 2019 fielen laut Umweltbundesamt 3,2 Mio. Tonnen Verpackungen aus Kunststoff an. Die Recyclingquote von Kunststoffverpackungen für das Jahr 2019 in Deutschland liegt bei 99,6 %. Hierbei wird zwischen der stofflichen (47 %) und der thermischen Verwertung (53 %) unterschieden. (Quelle: Statista)
Der Anteil des aus Abfällen gewonnenen Kunststoffrezyklat stieg auf 2,0 Mio. Tonnen im Jahr 2019. (Quelle: Conversio /Kunststoffstrombild in Deutschland 2019)
Unter dem Cradle-to-Cradle Prinzip (deutsch: von der Wiege in die Wiege) versteht man das Denken in vollständigen Kreisläufen, in dem Produkte so konzipiert werden, dass sie ohne die Erzeugung von Abfall wieder verwertet werden können.
Der Produktionsprozess sollte so durchdacht sein, dass das neue Fabrikat aus den vorhandenen Ressourcen des bisherigen Produkts hergestellt werden kann. Es entsteht kein Müll, da dieser Kreislauf immer wiederholt werden kann.
Bildquelle: Cradle To Cradle NGO
Werner & Mertz – Gewinner des Deutschen Umweltpreises 2019 – ist einer der Pioniere beim Recycling und der Wiederverwendung von Plastik. Das Unternehmen, verwendet seit 2014 nur noch Verpackungen für seine Produkte mit dem roten Frosch Logo, die zu 100 % aus Kunststoffrezyklat hergestellt werden.
Bildquelle: Initiative Frosch
Die wichtigsten Partner von Werner & Mertz wurden in die notwendige Transformation der Liefer- und Produktionskette mit einbezogen. Gemeinsam haben alle Beteiligten das Verfahren so weit optimiert, dass komplett auf neues PET aus Rohöl verzichtet wird. Dadurch benötigt die Produktion der Verpackungen in diesem Prozess nur noch ein Drittel der Energie und spart 50 % an CO₂ gegenüber der herkömmlichen Produktion. Werner & Mertz machen die „Recyclat-Initiative“ als „Open-Innovation“ für alle Unternehmen zugänglich, um echtes Plastikrecycling in einem geschlossenen Kreislauf zu betreiben.
Durch die Digitalisierung wird eine problemlose und rechtssichere Entsorgung mit einem lückenlosen Nachweis über die aus Ihrem Unternehmen verbrachten Verpackungsabfälle unterstützt. Axians eWaste ermöglicht mit der Softwarelösung eNATURE-Abfallmanagement ein gesetzeskonformes Wertstoffmanagement.
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